Der 14. Mai wird international als World Fair Trade Day gefeiert. Gleichzeitig wird über Themen der Zeit informiert und diskutiert. Heuer machen wir innerhalb der begleitenden Kampagnenwochen vom 9. – 22. Mai 2022 darauf aufmerksam, dass Klimagerechtigkeit Umweltgerechtigkeit ist.
Klimagerechtigkeit ist Umweltgerechtigkeit
Der Slogan der österreichischen Weltläden lautet „gerecht handeln – sinnvoll kaufen“ und wird seit mehr als vier Jahrzehnten gelebt. Eine massiv ungleiche weltweite Verteilung betrifft nicht nur die ökonomischen Ressourcen, sondern auch die negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, wer für die schon stattfindende Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen im Globalen Süden und der künftigen Generationen zur Verantwortung gezogen wird. Nach dem „Verursacherprinzip“ sind wir alle in die Pflicht: Konsument*innen, Unternehmen und die Politik.
Wir fordern ein Umdenken zugunsten der Menschen im Globalen Süden und ein „gutes Leben für alle“.
Starke Stimmen für Klimaschutz
Die Weltläden arbeiten mit kleinbäuerlichen und kleinstrukturierten Produzent*innen in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen, die den Klimawandel am wenigsten verantworten, aber von den Auswirkungen am stärksten betroffen sind.
Die internationale Zusammenarbeit zeigt uns täglich die Herausforderungen unserer Produzent*innen aufgrund der schnelle voranschreitenden Klimaveränderungen. Sie unternehmen große Anstrengungen, um sich einerseits anzupassen und widerstandfähiger gegen den Klimawandel zu werden und andererseits, um die Auswirkungen auf das Klima zu verbessern.
Josinta Kabugo von Organic Farmers Cooperative Union/BOCU in Uganda stellt Bio-Arabica-Hochlandkaffee her und hat eine klare Meinung:
„Der Klimawandel betrifft das Leben und Einkommen unserer Mitglieder ganz direkt. Erhöhter Schädlingsbefall, geringere Erntemengen, Dürreperioden, Überschwemmungen, Hangrutschungen, zerstörte Parzellen sind Realität. Mit den Holzsparöfen, die wir durch die Klimaprämie für unseren Kaffee erhalten, reduzieren wir den Verbrauch von Feuerholz und die gesundheitsschädliche Rauchentwicklung in den Häusern.“
Bernard Ranaweera von Small Organic Farmers Association/SOFA in Sri Lanka, stellt Bio-Tees und Gewürze her:
„Wie wir wissen, ist der Umweltschutz ein wichtiges Thema, das auch auf internationalen Tagungen, Konferenzen usw. seit vielen Jahren diskutiert wird. Aber es ist bedauerlich, dass wir immer noch kein Ergebnis oder eine Lösung sehen. Die globale Erwärmung nimmt von Tag zu Tag zu und erschwert den Teeanbau massiv.“
Johny Joseph von Creative Handicrafts in Indien stellt Bio-Baumwolltextilien für ANUKOO Fair Fashion her:
„Alle Frauen, mit denen wir arbeiten, sind aus den Dörfern zugewandert, weil ein durch den Klimawandel und Umweltverschmutzung nicht tragfähiger landwirtschaftlicher Sektor sie zur Landflucht zwingt. Eine einzige Überschwemmung reicht etwa aus, um ihre Einkünfte der letzten 10 Jahre wegzuspülen. Wir bieten nicht nur Chancen für benachteiligte Frauen, sondern achten auch darauf, wie nachhaltig der Produktionsprozess ist, wie umweltfreundlich unsere Arbeit ist und wie wir noch nachhaltiger werden können.“
Norm Bunnak von Village Worksin Kambodscha stellt Taschen und Trinkhalme aus Bambusrohr her: „Der Faire Handel unterstützt uns beim Umweltschutz und schafft ein Netzwerk, sodass wir mit diesem globalen Problem nicht alleine dastehen.“
Anna Ritgen arbeitet bei unserem Lieferanten El Puente, dem Fair Trade Pionier in Deutschland. El Puente hat ein breites Sortiment und lange, fairer Handelsbeziehungen mit dem globalen Süden:
„Wir von El Puente stehen im täglichen Kontakt mit den Produzent*innen im Globalen Süden und wissen, dass diese bereits seit vielen Jahren unter den Folgen der Klimakrise – Extremwetterverhältnissen etwa – leiden. Als Unternehmen sehen wir uns darum in der Verantwortung und arbeiten konsequent daran, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Dies schaffen wir durch viele große und kleine Maßnahmen an unserem Standort. Zum Beispiel durch eine eigene Photovoltaikanlage, eine Regenwasserzisterne und die Nutzung von Fernwärme aus einer benachbarten Biogasanlage. Für unvermeidbare Emissionen unterstützen wir Klimaschutzprojekte. Bei jedem Produkt steht stets die Frage im Raum, wie wir es noch umweltfreundlicher gestalten können. So versenden wir mittlerweile komplett plastikfrei, bieten viele Produkte mit nachhaltigen Verpackungen ohne konventionelles Plastik an. Mit einem Pfandeimersystem vertreiben wir auch viele Waren komplett verpackungsfrei nach dem Prinzip der „Unverpackt-Läden“.
Warum ist „Fair“ auch Klimafreundlich?
Klima- und Umweltschutz sind fest in der Lieferkette verankert!
Während für konventionelle Unternehmen in Europa das Lieferkettengesetz erst im Entstehen ist, ist in den Grundsätzen der World Fair Trade Organisation – deren Mitglied die Weltläden sind – unter Punkt 10 der Umweltschutz verankert. Seit Jahrzehnten wird dieser Grundsatz gelebt.
Bio-Anbau und Mischkulturen
Unter schattenspendenden Nutzpflanzen wie Bananen wachsen etwa Kaffeepflanzen unter natürlichen Bedingungen in Mischkulturen. Auf diese Weise können robustere Pflanzen entstehen, die weniger anfällig für Krankheiten sind. Die Pflanzen werden ohne Maschinen geerntet, ein Großteil der Biomasse bleibt als natürlicher Dünger für den Boden erhalten und dieser fungiert als CO2 Speicher. Außerdem wird auf umwelt- und klimafeindliche, künstliche Pestizide und Dünger verzichtet und durch die langfristige Handelssicherheit kann regelmäßig aufgeforstet werden.
Langlebige und hochwertige Produkte
Im Weltladen erhält man nicht Schnäppchen, die nur kurz Freude bereiten, sondern Premiumprodukte aus natürlichen Materialien, mit sorgfältiger Handwerkskunst erzeugt, damit sie langlebig und robust sind. Natürliche Materialien lassen sich im Falle auch leichter reparieren als billige Wegwerfprodukte aus Plastik.
Sorgfältige Handarbeit
Im Fairen Handel sind Handarbeit und klein strukturierte Unternehmen statt industrieller Produktion im großen Stil die Norm. Dies gilt sowohl für den Anbau und die ressourcenschonende Weiterverarbeitung von Lebensmitteln wie Kaffee oder Gewürzen, als auch für Kunsthandwerksprodukte aus natürlichen Materialien. Traditionelle Techniken und hohe kreative Innovationsfähigkeit ermöglichen eine möglichst ressourcen- und klimaschonende Verarbeitung.
Nachwachsende Rohstoffe
Die Kunsthandwerker*innen und Lebensmittelproduzent*innen im Fairen Handel nutzen vor allem die Rohstoffe, die in ihrer Umgebung wachsen und heimisch sind. Kurze Transportwege vor der Herstellung und nachwachsende, natürliche Rohstoffe machen die fairen Produkte besonders klimaschonend. Recycling und Upcycling von Materialien, die ansonsten die Umwelt der Menschen belasten würden, sind oft sogar der Gründungsanstoß für viele faire Unternehmen.
Wir leben in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Muss das so sein?
Bewusster Konsum von werthaltigen und fairen Produkten verhindert den Kauf unnötiger Dinge, die schnell im Mistkübel landen. Jedoch hat selbst der wertvollste Gegenstand irgendwann ausgedient. Up- oder recyceln haucht alten Dingen und Materialien neues Leben ein:
Viele Weltladen Partnerorganisationen zeigen es vor: Sie werten Abfall auf und stellen daraus hochwertige, neue Produkte her.
Die Bandbreite ist schier unerschöpflich: Umhängetaschen aus alten Zementsäcken, Rucksäcke aus Jeans, Messingschmuck aus Artilleriegranaten, Schüsseln und Dosen aus Altpapier und Altmetallen, Schmuck aus indischen Saris, Recyclingglasperlen oder Bein, Geldbörsen und Übertöpfe aus Altgummi, Bilderrahmen und Schmuck aus Platinen, Spielzeugautos aus Alteisen und -alu, Aufbewahrungsbehälter und Teelichter aus alten Flaschen …
IKI Taschenkollektion von Smateria (Kambodscha) aus alten Industriefolien
Die Klimakrise betrifft uns alle: Jedoch nicht im gleichen Außmaß
Unsere Partnerorganisationen sind von den Auswirkungen der weltweiten Klimakrise immer öfter und immer schwerer betroffen – obwohl sie selbst am wenigsten dazu beitragen. Sie versuchen, den Auswirkungen der Klimakrise zu begegnen. Der Faire Handel und seine Unterstützer/innen spielen dabei eine sehr wichtige Rolle.
Wir fordern: Climate Justice – Let´s do it fair. Gemeinsam für eine klimafreundliche und sozial gerechte Wirtschaft und Politik!
Die multikulturelle Theatergruppe „Die Fremden“ begeisterte am 29.2. einen übervollen Pfarrsaal. Mit minimalen Requisiten – ein paar Stehleitern – und einer ausdrucksstarken Darbietung entstanden intensive und sehr reale Bilder im Kopf: Die Flucht übers Gebirge oder stürmische See im Rettungsboot. Der Konflikt zwischen „Sich-Anpassen-“, „Nicht- Auffallen-Wollen“ einerseits, und himmelschreiender Ungerechtigkeit, wie das Einsperren eines Unschuldigen und das politische Wissen darüber sowie das „Vertuschen-Wollen“ andererseits, kamen dem Zuschauer irgendwie bekannt vor.
Dazwischen
aber auch Figuren, die sich nicht beirren lassen und kämpfen oder
ihre Fehler einsehen und korrigieren.
Das
Stück hat trotz des „schweren“ Themas auch eine Leichtigkeit und
Humor, nicht zuletzt wegen der tollen Interpretation diverser
Protest- und Friedenslieder, die Gefühle verdeutlichen und zum
Ausdruck bringen von Bob Dylan, Pete Seeger über Andrea Schroeder
und Pink bis Pussy Riot.
Die
klare Botschaft an das Publikum: Wenn wir Ungerechtigkeiten erkennen,
müssen wir den Mund aufmachen! Nicht „schlucken“, sondern
agieren! „I
wanna scream, I wanna shout, I wanna tell the world… COME ON!“
Christiane Claren stellte am 3.11.2017 im großen Pfarrsaal vor einem interessierten Publikum verschiedenste Klangschalen von AKAR vor. AKAR vertreibt nepalesische Klangschalen, die von einer kleinen Gießerei in traditioneller Weise gegossen oder geschmiedet werden. Die Besucher bekamen erst theoretische Informationen zur Herstellung und Anwendung und probierten die verschiedensten Klangschalen, von Kleinkinderhand- bis Waschbeckengröße, ausgiebig selbst aus. Es handelt sich um Legierungen aus verschiedensten Metallen, v.a. Messing und Bronze, die durch unterschiedliche Schlegel (Holz, Filz, Rauhleder…) zum Schwingen gebracht werden. Der Experimentierfreude waren keine Grenzen gesetzt und der Abend endete sehr beschwingt.
Am 27. September fand die Jahreshauptversammlung des Vereins „Für eine Welt“ statt. Die Vorstandsmitglieder wurden bestätigt und eine neue Stellvertretende Obfrau, Regina Wunderer-Sperer, gewählt. Katharina Langeder bleibt als Beirat im Verein.
Anschließend gab es indisches Essen von Jochen im großen Pfarrsaal. Über 70 Personen kosteten sich quer durch die abwechslungsreiche Speisekarte.
Danach berichtete Srikar Yenuka von der Organisation Chetna Organic Association, die für die im Weltladen erhältlichen Labels „Anukoo“ und „Göttin des Glücks“ biofaire Baumwolle in Indien produziert. Der Vortrag wurde von einem Filmbeitrag eingeleitet, der die einzelnen Produktionschritte von der Pflanze bis zum fertigen Kleidungsstück veranschaulichte. Srikar Yenuka zeichnete ein lebhaftes Bild von den Rahmenbedingungen der Baumwollproduktion in Indien und welche positiven Auswirkungen der Anbau von biofairer Baumwolle auf die Umwelt sowie auf das Leben der Arbeiter hat.
Davor und danach konnten die Besucher die aktuelle Kollektion von „Anukoo“ und „Göttin des Glücks“ probieren und auswählen.
Im Zuge der Weltladen-Kampagnenwoche zum Thema Flucht fand ein faires Café vor dem Weltladen statt.
Es war ein offenes Café, willkommen war jeder.
Speziell sollte es Raum geben, damit Weltladen-Kundinnen unsere ortsansässigen Flüchtlinge kennenlernen können bzw. mit ihnen ins Gespräch kommen können.
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