Archiv der Kategorie: Bericht

Südfrüchte aus solidarischem Nordhandel

Auch heuer wieder gibt es im Weltladen Vorchdorf Orangen, Zitronen und Mandarinen aus kleinbäuerlicher biologischer Produktion aus Spanien!

Bestelltermine 2023/24: aktuell: 28.10.2023 sowie am 18.11. 2023 / 1.12.2023 / 28.12.2023 / 27.1.2024 / 24.2.2024 (Auslieferung ca. 2 Wochen später)

Wir haben eine Neuerung beim Südfrüchte-Angebot: Eine Mix-Kiste mit Avocados, Zitronen und Orangen. Zusätzliche Infos dazu gibt es unter: https://www.eza.cc/suedfruechte-7

Aufgrund der großen Nachfrage gibt es noch einen zusätzlichen Bestelltermin für diese Saison: wenn Sie bis 28.3. im Weltladen Vorchdorf bestellen, erhalten Sie die Lieferung vorraussichtlich zwischen 9.-12. April.

Dieses Faire Crowdfarming ist eine echte Alternative für spanische Südfrüchteproduzent/-innen. Rund 70 österreichische Weltladen beteiligen sich an der Aktion.

Wer im Frühjahr nach Valencia kommt, kann sich dem Duft der blühenden Orangenbäume schwer entziehen. Kein Wunder, gilt Valencia doch als Zentrum des spanischen Orangenanbaus.

Doch der Beigeschmack, den diese Erfolgsgeschichte hat, ist bitter: Billige Importe aus dem Maghreb und Südafrika, der Handel, der die Preise ins Unerträgliche drückt und der Klimawandel, der alte Bewässerungstechniken an seine Grenzen bringt, zwingen viele, die Landwirtschaft aufzugeben. Immer wieder kommen auch die schlechten Arbeitsbedingungen für die Erntearbeiter:innen in die Schlagzeilen: Tagelöhner:innen, die täglich bis zu 12 Stunden mit 15-minütiger Pause arbeiten müssen; illegal beschäftigte Migrant:innen; menschenunwürdige Unterbringung; Löhne, die kein Auskommen ermöglichen – all das ist die Kehrseite einer Industrie, die sich auf Masse statt Qualität spezialisiert hat. Und das mitten in Europa.

Kernunternehmen des Fairen Handels (darunter die EZA Fairer Handel und Weltläden) hat das dazu veranlasst, mit einer Direktvermarktungsinitiative und einer Stiftung für Migrant:innen eine Alternative zu starten. Allen Beteiligten geht es darum aufzuzeigen, dass Fairer Handel auch in Europa eine Notwendigkeit ist.

Ein Mehrpreis sichert Ein- und Auskommen, menschenwürdige Arbeitsbedingungen sind Voraussetzung, möglichst direkte Vermarktungsstrukturen sollen Standard sein. Die Förderung kurzer Lieferketten und Transportwege, die Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten aus stadtnahen Anbaugebieten, die Förderung nachhaltiger Produktion (Bio- und Sozialstandards) und die Zusammenarbeit mit Kleinproduzent:innen sind Merkmale einer zukunftsfähigeren Landwirtschaft.

Auch Christina arbeitet im solidarischen Nordhandel mit Südfrüchten, hier finden Sie ihre Geschichte: https://www.eza.cc/suedfruechte-2

25 Jahre Geburtstagsfest

Am 15.September 2023 feierte der Weltladen Vorchdorf 25-Jahre. Wir freuen uns sehr, dass so viele von euch mit uns gefeiert haben!

Die mexikanische Sängerin Jessie Ann de Angelo begeisterte gesanglich und führte das Publikum launig auf eine Reise durch den Weltladen und seine Produkte. Models im Alter von 3 bis 63 Jahren präsentierten die Modevielfalt, es fanden sich für jeden Typ und jedes Alter tolle Stücke. Außerdem wurde der neugestaltete biofaire Vorchdorf Kaffee vorgestellt, den Covergestaltungs-Wettbewerb gewann Patrick Brandstätter, der zweite Preis ging an Johann Sperer.

Was für ein rauschendes Fest!

FAIRNESS für ALLE

Bilden wir eine gemeinsame starke Stimme für FAIRE LIEFERKETTEN!

Was sind FAIRE LIEFERKETTEN? Ein Lieferkettengesetz gewährleistet die Einhaltung der Menschenrechte und von Umweltstandards durch Unternehmen und soll den Konsumenten Transparenz bieten.

Warum? Brauchen wir denn das? JA! In Europa sind soziale und ökologische Standards (größtenteils) verwirklicht, aber unser Wohlstand und unser Wirtschaftssystem basiert auf der Ausbeutung des globalen Südens. Wir lagern unsere negativen sozialökonomischen Kosten dorthin aus.

Dabei ist ein gutes Leben für alle auf diesem Planeten möglich und notwendig. Die Zerstörung und Ausbeutung muss gestoppt werden! Gesetzlich verankerte faire Lieferketten ermöglichen den Wandel zu einer sozialgerechten und umweltschonenden Welt.

Die Weltläden sind in dieser Hinsicht Spezialisten und Vorreiter, denn hier ist FAIRNESS auf allen Ebenen der Lieferkette bereits verwirklicht: FAIRNESS ist unser BUSINESS!

Unterstützen Sie uns durch Ihren Einkauf und unterschreiben Sie für ein verbindliches europäisches Lieferkettengesetz auf unserer Homepage unter www.weltladen-vorchdorf.at

Und eine gute Nachricht zum Schluss: Am 1. Juni 2023 hat das Europäische Parlament die Ausarbeitung eines Lieferkettengesetzes für die gesamte EU beschlossen, jetzt geht es noch um die Ausarbeitung des Gesetzestextes, wir sind gespannt!

Wettbewerb zum Coveretikett des Fairen Vorchdorf Kaffee

Wir haben den FAIREN VORCHDORF KAFFEE, der letztes Jahr von der Gemeinde gekauft wurde und zu verschiedenen Gelegenheiten als Geschenk verteilt wird, einem RELAUNCH unterzogen:

Alle Vorchdorfer bzw. Menschen mit Vorchdorf-Bezug waren eingeladen, ihren Entwurf für das Cover-Etikett der besonderen Kaffeemischung aus Honduras, Mexiko und Nicaragua bis 15. August 2023 im Weltladen einzureichen

Die besten Vorschläge wurden prämiert, der Gewinner erhielt eine Hängematte.

Der NEUE FAIRE VORCHDORF KAFFEE wird, im Gegensatz zum alten, auch im Weltladen käuflich erhältlich sein.

Der Gewinner ist: Patrick Brandstätter – Wir gratulieren und bedanken uns herzlich für den tollen Vorschlag:

Der zweite Platz geht an Johann Sperer.

Frauenfilmnacht

Die Grünen Vorchdorf präsentierten heuer zum internationalen Frauentag den australischen Film „Noch einmal, June“. Der Weltladen Vorchdorf stellte traditionellerweise das Buffet mit Getränken und Snacks. Der Saal war vorcoronamäßig gesteckt voll.

Neben Inhaltlichem gibt es eine weitere Gemeinsamkeit zwischen beiden: Die Grünen Vorchdorf feiern heuer ihr 20-Jahr-Jubiläum, der Weltladen 25 Jahre :)!

Der Februar wird zum Fairbruary

Im Fairbruary geht es darum, fair gehandelte Produkte zu kaufen, wo es möglich ist. Damit setzen wir ein Zeichen für die Menschen im globalen Süden, die nach wie vor viel zu wenig von der Wertschöpfung abbekommen.

Auch Sie können ein Zeichen setzen – indem Sie einkaufen gehen! Achten Sie bei Ihrem Einkauf auf fair gehandelte Produkte. Sie erkennen sie am Fairtrade-Siegel.

5 Gründe, warum ein fairer Einkauf wichtig ist

  • Sie tun sich etwas Gutes, weil Sie ein qualitativ hochwertiges Produkt kaufen
  • Sie tun den Menschen, die das Produkt produziert haben, etwas Gutes
  • Sie tun dem Klima etwas Gutes, weil fairer Handel steht auch für den Klimaschutz
  • Sie beziehen Stellung und zeigen, dass Sie für eine bessere Welt einstehen
  • Wenn eine größere Nachfrage nach fair gehandelten Produkten besteht, können wir gemeinsam mehr verändern

3 Dinge, die wir mit dem Fairen Handel erreicht haben

  • Der Faire Handel ist Vorreiter in der Lieferkettenthematik: Man kann die Produkte im Fairtrade Onlineshop bis auf ihren Ursprung zurückverfolgen. So sieht man immer aktuell, wo beispielsweise der morgendliche Kaffee herkommt und welche Menschen hinter den Organisationen stecken, die ihn produziert haben.
  • Mit dem Coffee for Future wurde gerade ein Klimaprojekt ausfinanziert. Dabei wurden rund 3.000 Öfen bei Bauernfamilien installiert, die die Menge des Holzverbrauchs drastisch senken. In weiterer Folge wird auch weniger Regenwald gerodet und CO2 eingespart.
  • Gemeinsam haben Fairhandels-Partnerorganisationen in Europa die Initiative „Climate Justice – Let’s do it fair!“ gegründet, in der sie sich für mehr Klimagerechtigkeit einsetzen. Sie haben ihre Partner:innen im globalen Süden befragt, wie sich der Klimawandel auf sie auswirkt, und viele sehr unterschiedliche Antworten bekommen. Sie machen auf die Klimakrise aufmerksam und unterstützen Projekte, die gegen den Klimawandel wirken.

Setzen auch Sie ein Zeichen und machen Sie mit: Der faire Konsum beginnt gleich mit ihrer morgendlichen Kaffeetasse! Die Initiative wurde von Fairtrade Österreich gestartet. Laden Sie ein Bild von sich und einem Fairtrade-Produkt auf deren Website und gewinnen Sie tolle Preise! Danke an Fairtrade für diese wundervolle Aktion!

https://fairbruary.com/de-at

Winter 2022/23: Faire Bio-Orangen und -Mandarinen

Auch im Herbst/Winter 2022/23 gibt es wieder FAIRE BIO-ORANGEN, -ZITRONEN und -MANDARINEN im Weltladen zu bestellen!

Bestelltermine 2022: bis 13.11./28.12./ 2023: bis 21.1./ 18.2./ 18.3./ 15.4. + Anzahl der Kartons (4kg Orangen um 18,99 Euro, 4 kg Mandarinen um 21,99 Euro, 4,5 kg Orangen & Zitronenmix um 20,99 Euro) angeben. Die Auslieferung erfolgt 2-3 Wochen später. Sie werden verständigt!

80 Prozent der europäischen Orangen kommen aus Spanien. Wenige große Unternehmen diktieren den Preis. Kleine und mittlere Betriebe kommen unter die Räder.

Niedrige Orangenpreise führen zu schlechter Bezahlung von ErntehelferInnen. Schlechte Arbeitsbedingungen (bis hin zu sklavenähnlichen Zuständen) und illegale Beschäftigung von MigrantInnen sind die Regel.

Im Weltladen bieten wir Bio-Orangen und -Mandarinen aus Valencia an, die nach den Prinzipien des Fairen Handels produziert wurden: direkter Handel, kurze Lieferketten, Biolandbau, Anbau durch Klein- und Mittelbetriebe, geregelte Beschäftigungsverhältnisse, höhere Preise und Prämien, Rückverfolgbarkeit bis zur Parzelle.

Das Projekt war sehr erfolgreich: Im Herbst Winter 2021/22 wurden in 6 Monaten über die EZA 67 Tonnen faire Orangen an die Weltläden in Österreich geliefert!

Das steckt in unseren Südfrüchten aus solidarischem Handel:
 

  • Biologischer Anbau
  • Produziert von drei kleinen und mittleren Betrieben
  • Von Hand gepflückt
  • Idealer Reifegrad (keine Nachreife, keine Kühlung vor Ort)
  • Kein Wachs, keine Konservierung (Schale verwendbar)
  • Rückverfolgbar bis zur Parzelle
  • 20 Cent Mehrpreis/Kilo, basierend auf dem Best-Preis von Punt de Sabor. 10 Cent gehen an die ProduzentInnen, 10 Cent an die Stiftung für MigrantInnen. Damit bekommen die ProduzentInnen Preise, die deutlich über dem Weltmarkt und lokalen Preisen liegen.
  • Saisonale Arbeitsverträge inkl. Wiedereinstellungszusagen, höhere Löhne, organisierte Transporte oder Fahrtkostenzuschüsse für die ErntehelferInnen, Krankenversicherung und Vor-Ort-Erstehilfe
  • Geregelte Arbeitsverhältnisse auch für MigrantInnen
  • Direkter Versand nach der Ernte
  • transparente und verantwortungsvolle Lieferkette (Bauer – Punt de Sabor (Direktvermarkter) – EZA Fairer Handel – Weltladen – KundIn)

Faire Schokoladeverkostung

Santiago Paz López ist aus Peru angereist und stellte uns am 20.10.2022 die Kakaoproduktion seiner Kooperative NORANDINO vor. Ihr Kakao steckt im Weltladen in den EZA-Schokoprodukten Companera, Mascao und Sonrisa, in der Kuvertüre, den Fairetta-Riegeln und den Dragees. Danach wurde verkostet. Wir waren uns einig: die Schokolade schmeckt köstlich!

Norandino vermarktet Kaffee, Kakao und Zuckerrohr und ist von ursprünglich 200 auf knapp 7000 Kleinbäuerinnen und -bauern gewachsen. „Zwei Märkte haben unsere Genossenschaft ganz besonders vorangebracht – der Faire Handel und der Bio-Markt,“ stellt Santiago Paz fest.

Rund 900 Kleinbäuerinnen und -bauern, organisiert in fünf Basisverbänden, bauen ihn auf Flächen von 1-3 Hektar Land in Kombination mit Bananenstauden und verschiedenen Baumarten an. Das sogenannte Agroforstsystem stärkt die Artenvielfalt, erhöht die Bodenfruchtbarkeit und erweitert – etwa durch Obst – die Palette an Produkten für den eigenen Bedarf. Durch ihre Genossenschaft können die Produzent/-innen auf vielfache Unterstützung zählen. „Ich kann mich weiterbilden, bekomme technische Beratung, Saatgut für meinen Bio-Garten, Meerschweinchen für die Kleintierhaltung, und sie zahlen uns mehr für den Kakao,“ betont etwa die Kakaobäuerin Domitila Irigoyín Gálvez.

Nicht nur im Export von Qualitätskakao hat sich die Kooperative einen Namen gemacht. Mittlerweile verfügt Norandino auch über eine Anlage, in der Bohnen zu Kakaomasse und Kakaobutter weiterverarbeitet werden. „Damit erhöhen wir unsere Wertschöpfung,“ so Santiago Paz. Der erfahrene Genossenschaftsmitarbeiter betont die Bedeutung fairer Handelsbeziehungen für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen am Anfang der Lieferkette von Kakao. Dazu gehöre auch ein entsprechender Preis: „Ohne einen fairen Preis werden die Bemühungen unserer Produzent/-innen nicht anerkannt. Es gibt viele Initiativen, die über Nachhaltigkeit sprechen, doch NUR der FAIRE HANDEL spricht auch über den Preis.

KLIMA GERECHT FAIR HANDELN

Der 14. Mai wird international als World Fair Trade Day gefeiert. Gleichzeitig wird über Themen der Zeit informiert und diskutiert. Heuer machen wir innerhalb der begleitenden Kampagnenwochen vom 9. – 22. Mai 2022 darauf aufmerksam, dass Klimagerechtigkeit Umweltgerechtigkeit ist.

Klimagerechtigkeit ist Umweltgerechtigkeit

Der Slogan der österreichischen Weltläden lautet „gerecht handeln – sinnvoll kaufen“ und wird seit mehr als vier Jahrzehnten gelebt. Eine massiv ungleiche weltweite Verteilung betrifft nicht nur die ökonomischen Ressourcen, sondern auch die negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, wer für die schon stattfindende Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen im Globalen Süden und der künftigen Generationen zur Verantwortung gezogen wird. Nach dem „Verursacherprinzipsind wir alle in die Pflicht: Konsument*innen, Unternehmen und die Politik.

Wir fordern ein Umdenken zugunsten der Menschen im Globalen Süden und ein „gutes Leben für alle“.

Starke Stimmen für Klimaschutz

Die Weltläden arbeiten mit kleinbäuerlichen und kleinstrukturierten Produzent*innen in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen, die den Klimawandel am wenigsten verantworten, aber von den Auswirkungen am stärksten betroffen sind.

Die internationale Zusammenarbeit zeigt uns täglich die Herausforderungen unserer Produzent*innen aufgrund der schnelle voranschreitenden Klimaveränderungen. Sie unternehmen große Anstrengungen, um sich einerseits anzupassen und widerstandfähiger gegen den Klimawandel zu werden und andererseits, um die Auswirkungen auf das Klima zu verbessern.

Josinta Kabugo von Organic Farmers Cooperative Union/BOCU in Uganda stellt Bio-Arabica-Hochlandkaffee her und hat eine klare Meinung:

Der Klimawandel betrifft das Leben und Einkommen unserer Mitglieder ganz direkt. Erhöhter Schädlingsbefall, geringere Erntemengen, Dürreperioden, Überschwemmungen, Hangrutschungen, zerstörte Parzellen sind Realität. Mit den Holzsparöfen, die wir durch die Klimaprämie für unseren Kaffee erhalten, reduzieren wir den Verbrauch von Feuerholz und die gesundheitsschädliche Rauchentwicklung in den Häusern.“

Bernard Ranaweera von Small Organic Farmers Association/SOFA in Sri Lanka, stellt Bio-Tees und Gewürze her:

Wie wir wissen, ist der Umweltschutz ein wichtiges Thema, das auch auf internationalen Tagungen, Konferenzen usw. seit vielen Jahren diskutiert wird. Aber es ist bedauerlich, dass wir immer noch kein Ergebnis oder eine Lösung sehen. Die globale Erwärmung nimmt von Tag zu Tag zu und erschwert den Teeanbau massiv.“

Johny Joseph von Creative Handicrafts in Indien stellt Bio-Baumwolltextilien für ANUKOO Fair Fashion her:

Alle Frauen, mit denen wir arbeiten, sind aus den Dörfern zugewandert, weil ein durch den Klimawandel und Umweltverschmutzung nicht tragfähiger landwirtschaftlicher Sektor sie zur Landflucht zwingt. Eine einzige Überschwemmung reicht etwa aus, um ihre Einkünfte der letzten 10 Jahre wegzuspülen. Wir bieten nicht nur Chancen für benachteiligte Frauen, sondern achten auch darauf, wie nachhaltig der Produktionsprozess ist, wie umweltfreundlich unsere Arbeit ist und wie wir noch nachhaltiger werden können.“

Norm Bunnak von Village Works in Kambodscha stellt Taschen und Trinkhalme aus Bambusrohr her: „Der Faire Handel unterstützt uns beim Umweltschutz und schafft ein Netzwerk, sodass wir mit diesem globalen Problem nicht alleine dastehen.“

Anna Ritgen arbeitet bei unserem Lieferanten El Puente, dem Fair Trade Pionier in Deutschland. El Puente hat ein breites Sortiment und lange, fairer Handelsbeziehungen mit dem globalen Süden:

Wir von El Puente stehen im täglichen Kontakt mit den Produzent*innen im Globalen Süden und wissen, dass diese bereits seit vielen Jahren unter den Folgen der Klimakrise – Extremwetterverhältnissen etwa – leiden. Als Unternehmen sehen wir uns darum in der Verantwortung und arbeiten konsequent daran, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Dies schaffen wir durch viele große und kleine Maßnahmen an unserem Standort. Zum Beispiel durch eine eigene Photovoltaikanlage, eine Regenwasserzisterne und die Nutzung von Fernwärme aus einer benachbarten Biogasanlage. Für unvermeidbare Emissionen unterstützen wir Klimaschutzprojekte. Bei jedem Produkt steht stets die Frage im Raum, wie wir es noch umweltfreundlicher gestalten können. So versenden wir mittlerweile komplett plastikfrei, bieten viele Produkte mit nachhaltigen Verpackungen ohne konventionelles Plastik an. Mit einem Pfandeimersystem vertreiben wir auch viele Waren komplett verpackungsfrei nach dem Prinzip der „Unverpackt-Läden“.

Warum ist „Fair“ auch Klimafreundlich?

Klima- und Umweltschutz sind fest in der Lieferkette verankert!

Während für konventionelle Unternehmen in Europa das Lieferkettengesetz erst im Entstehen ist, ist in den Grundsätzen der World Fair Trade Organisation – deren Mitglied die Weltläden sind – unter Punkt 10 der Umweltschutz verankert. Seit Jahrzehnten wird dieser Grundsatz gelebt.

Bio-Anbau und Mischkulturen

Unter schattenspendenden Nutzpflanzen wie Bananen wachsen etwa Kaffeepflanzen unter natürlichen Bedingungen in Mischkulturen. Auf diese Weise können robustere Pflanzen entstehen, die weniger anfällig für Krankheiten sind. Die Pflanzen werden ohne Maschinen geerntet, ein Großteil der Biomasse bleibt als natürlicher Dünger für den Boden erhalten und dieser fungiert als CO2 Speicher. Außerdem wird auf umwelt- und klimafeindliche, künstliche Pestizide und Dünger verzichtet und durch die langfristige Handelssicherheit kann regelmäßig aufgeforstet werden.

Langlebige und hochwertige Produkte

Im Weltladen erhält man nicht Schnäppchen, die nur kurz Freude bereiten, sondern Premiumprodukte aus natürlichen Materialien, mit sorgfältiger Handwerkskunst erzeugt, damit sie langlebig und robust sind. Natürliche Materialien lassen sich im Falle auch leichter reparieren als billige Wegwerfprodukte aus Plastik.

Sorgfältige Handarbeit

Im Fairen Handel sind Handarbeit und klein strukturierte Unternehmen statt industrieller Produktion im großen Stil die Norm. Dies gilt sowohl für den Anbau und die ressourcenschonende Weiterverarbeitung von Lebensmitteln wie Kaffee oder Gewürzen, als auch für Kunsthandwerksprodukte aus natürlichen Materialien. Traditionelle Techniken und hohe kreative Innovationsfähigkeit ermöglichen eine möglichst ressourcen- und klimaschonende Verarbeitung.

Nachwachsende Rohstoffe

Die Kunsthandwerker*innen und Lebensmittelproduzent*innen im Fairen Handel nutzen vor allem die Rohstoffe, die in ihrer Umgebung wachsen und heimisch sind. Kurze Transportwege vor der Herstellung und nachwachsende, natürliche Rohstoffe machen die fairen Produkte besonders klimaschonend. Recycling und Upcycling von Materialien, die ansonsten die Umwelt der Menschen belasten würden, sind oft sogar der Gründungsanstoß für viele faire Unternehmen.