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Welt-FAIRTRADE-Tag: Fairness für alle!

Im Weltladen sind für alle Produkte faire Lieferketten verwirklicht und garantiert.

Faire Handelspraktiken, unternehmerische Verantwortung und Transparenz gehören zum Selbstverständnis aller Akteure des Fairen Handels.

Rund um den Weltladentag zeigen wir heuer wieder anhand ausgewählter Produkte und deren Lieferketten was weltweite Fairness bedeutet und was das konkret in der Herstellung und für alle Beteiligten bedeutet:

Faire globale Standards statt Ausbeutung

Der Faire Handel zeigt einem herrschenden Wirtschaftssystem, das maßgeblich auf Ausbeutung beruht und Wettbewerbsvorteile durch die Missachtung von Menschenrechten und Umweltstandards erreicht, seine Grenzen auf und bietet Alternativen. Viele Akteur:innen haben sich seit Jahren für ein EU-Lieferkettengesetz mit klaren Haftungsregeln für alle Unternehmen und Transparenz für die Konsument/-innen eingesetzt. Dieses Gesetz sollte Unternehmen in ganz Europa gesetzlich verpflichten, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in ihren globalen Lieferketten wirksam vorzubeugen.

„Im Fairen Handel ist es klar, fair und transparent zu handeln. Mit der Mehrheit zum Lieferkettengesetz auf europäischer Ebene werden nun die Bemühungen hin zu einem fairen Miteinander in einer globalisierten, arbeitsteiligen Welt, endlich zur überprüfbaren gesetzlichen Realität. Das ist ein wichtiger Schritt, ein Paradigmenwechsel hin zu verbindlichen Sorgfaltspflichten“, sagt Gudrun Danter, Geschäftsführerin der ARGE Weltläden zur aktuellen politischen Entscheidung.

Endlich eine gesetzliche Regelung

Im Dezember 2023 haben sich die EU-Kommission, das Europäische Parlament und der EU-Rat nach einer langen und intensiven Verhandlungsphase („Trilog“) auf die Inhalte für eine solche Regulierung geeinigt. Der beschlossene Kompromiss wackelte in den letzten Wochen massiv, weil etwa das wichtige EU-Mitgliedsland Deutschland eine Enthaltung angekündigt hatte. Die österreichische Ministerin Alma Zadić hatte Ende Jänner öffentlich ihre Zustimmung signalisiert, jedoch kündigte Minister Martin Kocher zwei Tage vor der geplanten Abstimmung an, dass er sich enthalten werde. Die belgische Ratspräsidentin legte daraufhin aber am 15. März einen neuen Text mit massiven Zugeständnissen vor, um dennoch eine qualifizierte Mehrheit zu erreichen. Der Kompromiss ist natürlich bitter: So wird die finale Richtlinie nach einer mehrjährigen Übergangsphase nur für Unternehmen ab 1.000 Mitarbeiter:innen und einem Jahresumsatz von 450 Millionen Euro gelten. Für Hochrisikosektoren gibt es keine zusätzlichen Bestimmungen. Nun muss die Richtlinie zur formalen Abstimmung noch ins Europaparlament und das Gesetz wird noch rechtzeitig vor den Europawahlen am 9. Juni 2024 verabschiedet werden. Danach haben die Mitglieder der Europäischen Union zwei Jahre Zeit, die formulierten Regelungen in nationales Recht umzusetzen.

FAZIT: Das EU- Lieferkettengesetz (Corporate Sustainability Due Diligence Directive – CSDDD) wird – trotz Abschwächungen – die Situation von vielen Menschen entlang globaler Lieferketten verbessern.

Hier ist der FAKTEN-CHECK: https://www.suedwind.at/themen/konsum-und-verantwortung/eu-Lieferkettengesetz-Faktencheck/

 

Der Film zum Tag der Frau: Milchkrieg in Dalsmynni

Auch heuer gibt es wieder eine GRÜNE FRAUENFILMNACHT und der Weltladen Vorchdorf stellt das Buffet bereit. Diesmal passt auch das Filmthema sehr gut zu uns: Es geht um faire Produktions- und Handelsbedingungen!

Kakao und Schokolade aus Peru

Produzentenbesuch

Im Herbst, wenn es wieder etwas kühler wird, beginnt die beste Zeit für Schokolade… . Deshalb stellen wir sie jetzt in den Mittelpunkt!

Der Kakao der peruanischen Kooperative NORANDINO steckt im Weltladen in den EZA-Schokoprodukten Companera, Mascao und Sonrisa, in der Kuvertüre, den FairettaRiegeln und den Dragees.

Wir begrüßen Santiago Paz López als unseren Gast und lernen ihn und seine Arbeit kennen. Er ist heute Vermarktungsleiter und kennt NORANDINO wie seine Westentasche.

Vor etwa 30 Jahren, damals noch als Student der Agrarwissenschaften, war er gemeinsam mit anderen engagierten Menschen am Aufbau der Organisation beteiligt, die heute aus der Region Piúra nicht mehr wegzudenken ist und Kleinbäuerinnen und -bauern starken Rückhalt gibt.

Die tollen Kakaoprodukte können natürlich auch vor und nach der Präsentation verkostet werden.

„Ohne einen fairen Preis werden die Bemühungen unserer ProduzentInnen nicht anerkannt. Auch wenn der gesamte Markt über Nachhaltigkeit spricht: Nur der Faire Handel spricht über einen fairen Preis.“

Quelle: Santiago Paz, Norandino, EZA-Partner seit 2007